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Von Andrew Ingold

Head Kore 118 Ti rezension

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Überblick

Der Head Kore 118 Ti (25/26) ist ein echter Big-Mountain-Powderski für starke Fahrer, die Stabilität und Tempo in Tiefschnee und Zerfahrenem suchen. Mit 118 mm Mittelbreite, ausgeprägtem Tip-/Tailrocker und direktionaler Form zielt er auf große Linien, Drops und eine aggressive Fahrweise, während das partielle Twin-Tail etwas Verspieltheit erhält.

Konstruktion und Daten

Die Freeride Sandwich Cap verbindet einen leichten Karuba–Buchen-Kern mit zwei Titanal-Lagen und Graphene – viel Dämpfung bei moderatem Gewicht. Die Hybrid-Topoberfläche (mit Flachs an der Kante) schluckt Vibrationen, die strukturierte UHM C-Rennbelag ist schnell und robust. Längen: 177/184/191 cm; Radien 22,2/24,3/26,4 m; ca. 2280 g pro Ski (184). Rocker: Tip 35% / Camber 40% / Tail 25%.

Auftrieb und Pulver-Performance

Im Tiefschnee gleitet der 118er mit 35% Tiprocker schnell auf und bleibt gelassen, ohne einzutauchen. 25% Tailrocker erleichtern Slarves und Richtungswechsel, bieten aber genügend Support für kräftige Schwungausgänge und sichere Landungen. Die lange effektive Kante führt verlässlich, wenn die Schneestützung variiert.

Stabilität in Zerfahrenem und bei Tempo

Doppelt Titanal plus Graphene sorgt für herausragende Ruhe in Crud, Windpack und verspurtetem Pulver. Wo leichtere, lockerere Ski flattern, bleibt der Kore 118 Ti spurtreu. Der große Radius lädt zu weiten, druckvollen Bögen und harten Kompressionen ein; er belohnt Tempo und bietet eine stabile Plattform für Drops und anspruchsvolle Linien.

Manövrierbarkeit und Verspieltheit

Für seine Klasse ist der Kore 118 Ti bemerkenswert handlich. Gewichtsverteilung, Rocker und das partielle Twin erleichtern Pivots und schnelle Richtungswechsel. Er ist dennoch weniger „loose“ als spielerische Surfski: In engen Bäumen oder langsamen Passagen verlangt er klare Impulse und Vorwärtsdrang. Butter-Tricks gehen, aber gefahren fühlt er sich am besten.

Hartschnee- und Pistenverhalten

Auf hartem Untergrund bleibt er für 118 mm erstaunlich gelassen. Die Metall-Layup liefert Grip und Dämpfung für große Carves; Kantenwechsel sind bauartbedingt langsamer. Auf blankem Eis stößt er an Grenzen, doch auf morgendlicher Härte und zurück zum Lift fährt er über Klassenniveau.

Größenwahl, Montage und Bindungstipps

184 cm ist die Allround-Länge für die meisten Könner; 191 cm für schwere/sehr starke Charger und offenes Gelände; 177 cm für leichtere Fahrer oder enge Wälder. Start auf der Werksmarke; +1 cm für mehr Switch-Anteil/Balance. Paaren Sie ihn mit soliden Alpinbindungen; kurze Felleinsätze sind möglich, doch das Dämpfungs-/Gewichtsprofil passt besser zu Lift- oder Skidoo-Zugang.

Zielgruppe, Vergleiche und Fazit

Der Kore 118 Ti richtet sich an starke Freerider, die Stabilität, Dämpfung und direktionale Präzision über maximale Verspieltheit stellen. Gegenüber Atomic Bent 120 oder Armada ARV 116 JJ ist er deutlich stabiler, aber weniger surfy; gegenüber Nordica Enforcer 115 Free hält er Tempo noch souveräner; im Vergleich zum Völkl Katana 112 bietet er mehr Auftrieb und ein minimal lockereres Tail. Nachteile: verlangt Tempo und Technik, weniger verzeihend in Engstellen, und kein Leichtgewicht für lange Aufstiege. Fazit: ein ernsthaftes Big-Mountain-Werkzeug mit Ruhe, Auftrieb und Vertrauen.