Black Crows Draco Freebird – Testbericht
Der Draco Freebird ist der verspielte Powder-Spezialist der Freebird-Tourenlinie: ein leichter, teils Twin-Tip-orientierter 110‑mm‑Ski, der im Tiefschnee aufschwimmt, pivotiert und Landungen abfedert, dabei aber bei Tempo erstaunlich ruhig bleibt. Er kombiniert das surfy Gefühl eines Double Rockers mit ausreichend Camber und Rückgrat für wechselhafte Backcountry-Bedingungen.
Highlights
- Verspielt und zielgerichtet: Double Rocker für Pivots/Slashes, Camber unter der Bindung für Kantenhalt, Pop und Vertrauen.
- Für sein Gewicht stabil: der lange Radius hält den Ski auf offenen Flanken gelassen.
- 110 mm Mittelbreite: ernsthafte Auftriebswerte für einen Tourenski; nicht der leichteste, aber bergab besonders spaßig.
Fahreindruck
- Powder: frühes Aufschwimmen und ein loses, surfiges Fahrgefühl. Spürbare Energie unter der Bindung, wenn es steiler/schneller wird.
- Zerfahren/wechselhaft: für einen Tourenaufbau ordentlich gedämpft, aber im schweren Harsch kann er lebhafter wirken als resortschwere Boliden.
- Steil/Bäume: langer Radius und geringes Schwunggewicht fördern Hop Turns und schnelle Pivots. Verlässliches Gefühl bei aktiver, zentrierter Fahrweise.
- Hart/vereist: Camber bietet nutzbaren Kantengriff, doch es ist kein Carver. Solide Fortbewegung, kein Rasierkanten-Gefühl.
- Tempo und Sprünge: stabil genug für große, flüssige Linien; der Twin-Tip-Shape entschärft Landungen und erlaubt gelegentlich switch.
- Aufstieg/Effizienz: gemessen an 110 mm erfreulich leicht; lange Tage gehen, Grammjäger wählen eher schmaler/leichter.
Aufbau & Design
- Paulownia- + Pappelholz-Kern mit Glas- und Carbonlagen für einen leichten, lebendigen Flex.
- Semi-Cap mit teilweisen Seitenwangen für Biss und Haltbarkeit; dezente, teilweise Twin-Tail-Form (einige Händler nennen eine kleine Fellkerbe).
- Empfohlener Montagepunkt ca. -5 cm für Balance aus Freestyle-Feeling und Kontrolle.
Größenempfehlung
- 176 (175): wendig, kurze Schwünge, ideal für enge Bäume oder leichtere Fahrer.
- 181: Sweet Spot für die meisten; Balance aus Stabilität, Auftrieb und Tourengewicht.
- 189: für aggressive Fahrer, höheres Tempo und häufige Tiefschneetage.
Vergleiche
- Black Crows Corvus Freebird (107 mm): direktionaler und auf Hartem/bei Tempo gesetzter; weniger verspielt und weniger switch-freundlich als der Draco.
- Blizzard Hustle 11 (112 mm): etwas gedämpfter und direktionaler; Draco ist lockerer und freestyliger im dichten Gelände.
- DPS Pagoda Tour 112 RP: leichter, kürzerer Radius; extrem wendig, aber weniger gelassen bei hoher Geschwindigkeit als der Draco.
- Salomon QST Echo 106: leichter für sehr lange Anstiege; Draco bietet mehr Auftrieb und Pop für Powder und Features.
Für wen (und für wen nicht)
- Kaufen, wenn: du einen verspielten, soft-snow-orientierten Tourenski willst, der in Mischbedingungen stabil bleibt.
- Eher nicht, wenn: du ultraleicht unterwegs bist, häufig steile Hartschnee-Couloirs fährst oder einen flachen Skiabschluss für Anker/Plattformen brauchst.
Spezifikationen & Bedeutung
- Rocker-Profil – Double Rocker mit Camber: leichte Pivots/Float, mit vorhersehbarem Grip und Energie.
- Abmessungen – Schaufel ~135–139 mm / Mitte 110 (112 in 189) / Ende ~125–127 mm: Auftrieb mit sauber lösendem Skiende.
- Radius – ~21 m (176/181), ~23 m (189): längerer Turnshape = Stabilität und weniger Hakeligkeit in Wechselbedingungen.
- Gewicht – ca. 1,75–1,87 kg pro Ski um 181 cm (oder ~3,6–3,8 kg/Paar je nach Länge/Quelle): leicht genug zum Touren, kräftig genug bergab. Achtung: Angaben teils pro Ski vs. pro Paar.
- Kern & Lagen – Paulownia/Pappel + Glas/Carbon: geringes Gewicht mit Spritzigkeit und Reaktion.
- Bauweise – Semi-Cap mit partiellen ABS-Seitenwangen: Haltbarkeit und Kantenhalt bei moderatem Gewicht.
- Montage & Bohrung – empfohlen -5 cm, Bohrung 3,5 mm x 9 mm; nicht mit Telemark binden.
- Längen – 175,2 / 181,5 / 189,2 cm: wähle nach Tempo, Gelände, Vorliebe.
Wichtiger Gewichtshinweis
Händler nennen unterschiedliche Zahlen und teils pro Ski vs. pro Paar. Wenn Gramm zählen (Bindungswahl/Packliste), Ski wiegen oder pro-Ski-Wert bestätigen lassen.
Key Takeaways
- Verspieltes Freeride-Touren: Double Rocker & Twin-Tip-Gefühl machen Tiefschnee-Tage richtig spaßig.
- Stabil in seiner Klasse: längerer Radius + Camber sorgen für Ruhe bei Tempo.
- Nicht ultraleicht: es gibt leichtere 110er, aber wenige so spaßige Abfahrer.
- Vielseitig: vom Wald bis Hochalpin; auf echtem Eis solide, nicht überragend.
Häufige Fragen
F: Ist der Black Crows Draco Freebird gut für Powder-Touren?
A: Ja. 110 mm Mitte, Double Rocker und ein spielerisches Tail liefern leichten Auftrieb und Beweglichkeit. Camber unter der Bindung gibt Sicherheit auf hartem Untergrund und bei Tempo.
F: Welche Länge soll ich wählen?
A: 181 cm ist der Allround-Tipp. 176 für enges Gelände/leichtere Fahrer; 189 für aggressive, schnelle Fahrer oder häufige Powdertage.
F: Wie schlägt er sich auf hartem/vereistem Schnee?
A: Camber und Seitenwangen bieten verlässlichen Kantengriff, doch es bleibt ein breiter, verspielter Tourenski. Für häufig harte Couloirs passt ein direktionaleres Modell (z. B. Corvus Freebird) besser.
F: Welche Bindungen passen und geht Telemark?
A: Moderne Pin- oder Hybrid-Tourenbindungen sind ideal. Black Crows rät von Telemark-Montage ab; halte dich an -5 cm und 3,5 x 9 mm Bohrmaß.